Auch geologisch hat der etwa
50 bis 100 m mächtige, schräg nach Norden eintauchende Serpentinit eine
besondere, für Erzgebirgsgesteine einmalige Entstehungsgeschichte. Im
Präkambrium erstarrten in den untersten Bereichen der Erdkruste oder unter
dieser Kieselsäuren arme, eisenreiche, also vorwiegend aus Olivin und Granat
bestehende Gesteine. Tektonische Verformungen der Erdkruste haben lokal im
Raum Zöblitz und Ansprung Teile dieser Gesteine in höhere Erdkrustenbereiche
empor gepresst und zwischen kristalline Schiefer eingeschoben. Dabei wurde
das Gestein lagenweise intensiv geschiefert und bei etwas niedrigeren
Temperaturen und Aufnahme von Wasser in Serpetinit umgewandelt. Zahlreiche
Klüfte zerlegten den Serpentinit senkrecht zur Schieferung und Bankung. Die
kreidezeitlich-tertiäre Abtragung beseitigte die höher gelegenen Teile des
etwa 2,5 km langen, schräg gestellten Serpentinlagers. Die Verwitterung
ergriff die obersten Bereiche des noch erhaltenen Gesteins, lockerte sie und
schuf durch Umwandlung verschiedener Mineralgemengteile des auch schon
primär etwas verschiedenfarbigen Serpentinits dessen hellgrüne, graue,
gelbliche und rote Farbvarietten. Alle diese Faktoren bestimmen die
Möglichkeit für Abbau und Verwendung des Gesteins und seine Kulturgeschichte
englische Zusatzinformationen
1 und
2 | Die Entstehung in Abbildungen (1)
Magma aus dem Erdmantel (schwarz) wird im
Präkambrium in die metamorphe Tiefenzone m der Erdkruste
eingequetscht (siehe Sedimentzone der Erdkruste)
(2)
das aus dem Erdmantel entstandene Magmagestein
wird in die Faltung des Varistischen Gebirges einbezogen, geschiefert und in
Serpentinit umgewandelt
(3)
nach Abtragung des Faltengebirges wird das
Serpentinitlager von der Kreidezeit bis zur Gegenwart von der Erde
angeschnitten |